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Unglaublich
aber wahr: Susanna ignoriert ihre Versprechen aus der
Vergangenheit und stellt das Leben in Küblach in Frage.
Dabei scheint an der Oberfläche nichts die rombarische
Großfamilie erschüttern zu können.
Die
Uhren scheinen in Küblach stehen geblieben zu sein: Wie
in all den Jahren. Selbst im Revier hat sich nichts verändert.
Bürokratie, sture Bauern und der Naturschutz führen
Martin in jeden Winkel des Küblacher Forstes. Wenn gutes
Zureden und überzeugende Argumente nicht reichen, kann
sich der Forstamtsmann jederzeit auf die Hilfe von
Breitkreuz, Binder und Koller verlassen. Freilaufende
Hunde, Kaninchenplage, Traumbaumaktionen, Dachse,
Laubholzbrockkäfer, diplomierte Fledermäuse, Länder-
und Geschlechterkämpfe. Frauenpower war im Wald angesagt.
Wenn schon die Waldbauern nicht die Neuerungen im Abholzen
lernen, dann wenigstens ihre Frauen. Emanzipation im
Schutzanzug und Martin mittendrin. Der Beruf eines Försters
sorgt für jede Menge Abwechslung. Bietet Gelegenheiten im
Revier die Probleme in der Familie zu vergessen.
Irgendetwas
hatte Susanna in den letzten Wochen verändert. Sie wirkte
verändert. Sie wirkte unzufrieden. Ihre Praxis lief gut, aber die
Akzeptanz unter den Küblachern würde sie wohl nie
richtig erhalten. „Die Kräuterhexe“ am Rande des
Waldes fühlte sich in der Rolle als Ärztin und Mutter
nicht genügend gefordert. Soll das schon alles gewesen
sein?
Wo sind die Vorstellungen geblieben, von denen sie als junge
Studentin nächtelang geträumt hatte? Wie gerufen kam da
die Einladung ihres alten Doktorvaters nach Berlin. Nach
langem Zögern und durch Martins Ermunterung trat sie die
Reise an. Vielleicht hätte das Angebot eines Studienkollegens
keineswegs ihr Interesse geweckt, doch in
ihrer derzeitigen Verfassung war dies genau das richtige: Die
Entwicklung von alternativen Heilmitteln auf der Basis von
Heilkräutern. Sie haderte. Zu sehr lag ihr Familie,
Heimat und Martin am Herzen. Doch irgendwas schien in
letzter Zeit verloren gegangen zu sein. Sie liebten sich noch,
aber ihre Liebe war nicht zu stark um die neuen Hoffnungen
zu zerstören. Susanna ging nach Berlin und lies damit ihr
Versprechen uneingelöst. Wie versprach sie Martin
am Vortage der Hochzeit: „Wenn die Liebe nach der
Hochzeit schwinden sollte, ließe sie sich auf der Stelle
scheiden und lebe glücklich bis ans Ende der Tage mit ihm
zusammen“. Ein vergessenes Versprechen, das die Rombach
Welt abermals in Wanken geraten lies.
Von
einem anderen weiblichen Wesen musste sich Martin ebenso
verabschieden. Senta wird von einem Kunsträuber im Wald
angeschossen und erliegt kurz darauf ihren Verletzungen. Florian
verstand die Entscheidung seiner Mutter nicht. Kurzerhand
kehrte er Passau und dem Internat den Rücken. Florian
glaubte, dass sein Vater jetzt jegliche Unterstützung
brauchte. Er stellte seinen Vater gegenüber seiner
Zukunft in den Vordergrund. Die Überzeugungskraft der ganzen
Familie führten Florian zurück nach Passau. Doch nur für
die Schulzeit. Alle Wochenenden und Ferien gehören Küblach
und seinen Freunden. Das er selbst in Küblach, egal ob
gemeinsam mit Katharina oder an der Seite seiner Freunde,
für jede Menge Streiche verantwortlich ist, führen zu
vielen Gesprächen zwischen Vater und Sohn.
Katharina
genießt die ungeachtete Aufmerksamkeit. Doch auch sie
leidet unter dem Auszug von Susanna. Innerhalb kürzester
Zeit verliert Katharina bereits zum zweiten Mal, einen liebgewordenen Menschen auf unwiederbringbare
Weise. Kinder haben jedoch eine unglaubliche Eigenschaft:
Sie vergessen schnell und wenden sich Neuen zu. Oma Herta, Oma Inge und Anna werden
neben Martin zu ihren wichtigsten Bezugspersonen. Markus,
Martins Ältester wird endlich Vater. Einer
abenteuerlichen Fahrt ins Krankenhaus folgt die Geburt
Davids. Seine Liebe zu Anna wird dadurch nur größer.
Die neue Situation kann für Markus nicht schöner sein.
Er liebt seinen Sohn und Anna über alles. Daniels Taufe führt
einen Großteil der Rombachs im Küblacher Kloster
zusammen. Markus
und Anna - gemeinsam verfolgen sie einen Traum: Die
eigenen vier Wände. Das Traumhaus war gefunden, die
Bankkredite geklärt, als im Sägewerk immer schwerere
Zeiten anbrachen. Die veraltete Technik ließ Markus kaum
noch die mögliche Insolvenz abzuwenden. Als dann
die alte Säge ihren Dienst entgültig aufgab, war guter
Rat teuer. Markus und Anna entscheiden sich für
umfangreiche Investitionen ins Sägewerk. Nur wer wagt
gewinnt. Was familiärer Rückhalt ausmacht, zeigte sich
abermals in dieser brenzligen Situation. Martin gab Tipps
und empfahl den Umzug ins Forsthaus. Die neue WG am Rande
des Waldes war für alle Beteiligten das Beste. Im Herbst
des Jahres zogen Markus, Anna und David zurück.
Küblach
ohne sein Schloss, wäre wie Martin ohne sein Revier. Oma
Herta als liebevolle Kinderhüterin und gewitzte
Computerfachfrau bringt Vinzenz an den Rande des
Wahnsinns. Für alles scheint sie Zeit
zu haben, nur nicht für ihn und seinen Wuschel. Das er es
ihr aber auch nicht gerade leicht macht, fällt dem sturen
Ex-Förster nicht ein. Erst der Unfall von Wuschel sorgt für
kurzzeitige Schönwetterwolken im Ehehafen. Wäre da nicht
dieser Computer und Forstdirektor Leonard. Eifersüchtig,
verhält sich Vinzenz wie ein Elefant im Porzellanladen. Herta
zieht ihre Konsequenzen und verlässt ihren Vinzenz.
Jedoch nicht für immer – so wie Vinzenz angstvoll
glaubt. Einige wenige Wellnesstage im Luxushotel genehmigt
sie sich. Pater Ignatius ist eingeweiht, doch als Vinzenz
selbst Milch schmeckt, ist es um seine Diskretion
geschehen. Was sich liebt das neckt sich...
Beate
und Victor sind im Herbst ihrer Liebe. Zuviel ist
geschehen. Zuviel kaputt geredet. Zu groß ist die Spanne
der eigenen Lebensvorstellungen. Als Susanna den Mut hat Küblach
zu verlassen, vollzieht Beate diesen Schritt wenige Wochen
später. An der Seite eines unbekannten Künstlers zieht
sie über München in die Provence. Viktor arrangiert sich
mit der Situation und steht sich schon bald einer über lange
Zeit unterdrückte Sympathie zur Bürgermeisterin ein.
Lange Ausritte, ein Unfall und die Angst um Dancer führen
ihn mit Annegret Richter zusammen.
Zurück
zu den Wurzeln heißt es für Rica und Peter. Peter wird
Koch im „Ochs’n“ und sorgt mit seinen Künsten für
Gäste aus der ganzen Umgebung. Rica
dagegen stimmt dem Angebot von Sophie v. Hauenstein
zu, ihr
Praktikum in der Praxis zu verbringen. Die
neue Konstellation in der Tierpraxis sorgt dafür, dass
sich Martin und Sophie häufiger über den Weg laufen
sollten. Nicht nur in den medizinischen Räumen, sondern
auch im Revier merken beide die gegenseitige Sympathie und
Liebe zur Natur. Ob am Ende mehr daraus werden kann, zeigt
die Zeit. Zeit, die man nicht in Tagen, Wochen oder
Monaten fassen kann...
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