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Foto: 3F-Fanclub

Interview

"Mein Herz hängt am Forsthaus"

 Interview mit Christian Wolff am 20.08.2004

 

 

 

Er ist der ,,Fernsehförster der Nation": Christian Wolff. Nur wenige Schauspieler in Deutschland werden mit einer TV-Figur so stark identifiziert wie der 66-Jährige, der den Förster Martin Rombach spielt. Anlässlich der 200. Folge stand er uns und den Journalisten Rede und Antwort. 

 

 

Sie drehen die 200. Folge "Forsthaus Falkenau". Ist der Gedanke, im Forsthaus aufzuhören, bei Ihnen noch nie aufgekommen? Was bedeutet Ihnen diese Arbeit?

Im Format Familienserie hat es, seitdem es in Deutschland Fernsehen gibt, noch keine Serie gegeben, die 200 Folgen mit der gleichen Besetzung gedreht hat. Das "Forsthaus" ist schon dadurch etwas Einmaliges! Der Gedanke aufzuhören ist mir in der Tat noch nie gekommen. Es ist nun mal die Rolle meines Lebens und es gibt keinen Grund, das freiwillig aufzugeben, so lange das Forsthaus von den Menschen so geliebt wird. Ich weiß, dass viele meiner Kollegen Angst haben, durch eine Serienrolle festgelegt zu sein. Solche Gedanken waren vor 17 Jahren, als wir mit der Serie angefangen haben, stark verbreitet. Durch die neue Struktur der Fernsehlandschaft ist das inzwischen weggefallen. Die Sender sind sehr glücklich mit Darstellern in langlaufenden Serien, denn dadurch bekommen sie Profil. Für mich persönlich kommt dazu, dass ich durch den Erfolg von "Forsthaus Falkenau" und sicher auch durch meine Treue zum ZDF in einer erfreulichen Situation bin. Ich drehe jedes Jahr neben dem Forsthaus auch 90-Minüter, die meinen Wünschen entsprechen, was Drehort und auch Inhalt anlangt. Die meisten Ideen stammen übrigens von meiner Frau. Das könnte ich ohne "Forsthaus Falkenau" vermutlich nicht machen und dafür bin ich sehr dankbar. 

 

Ist das "Forsthaus" für Sie mehr als eine Rolle?

Es ist wirklich so, mein Herz hängt am "Forsthaus". Und es ist auch längst mehr als eine Rolle, denn ich übe nicht nur die Funktion "Darsteller" aus, die im Anstellungsvertrag steht. Ich bin eingebunden in die Entwicklung, bekomme die Drehbücher zu einem Zeitpunkt zu lesen, an dem Schauspieler sie normalerweise nicht bekommen und bin nicht ausgeschlossen, wenn es um die wichtigen Besetzungen geht. Das hält mich wach und nach all den Jahren die Spannung hoch.(...)

 

Bis zu sieben Millionen Zuschauer sind treue "Forsthaus"-Fans. Die Serie wird als Kult bezeichnet. Was, glauben Sie, ist das Geheimnis dieses Erfolges?

Ich glaube schon, dass der Erfolg dieser Serie darin liegt, dass wir uns kräftig absetzen vom allgemeinen Trend fast aller TV-Sender in Deutschland. Es findet all das nicht statt worauf alle anderen bauen, um Zuschauer zu bekommen: Sex, Crime, Gewalt. Ich glaube, dass unsere Serie der beste Beweis dafür ist, dass der Geschmack des Publikums oft von Fernsehanstalten falsch gedeutet wird.

 

Eine der schönsten Erklärungen hat mir eine ältere Dame geschrieben: "Lachen Sie nicht, aber der Freitag ist für mich fast so etwas wie eine Therapie." Das ist die Ruhe, die diese Serie trotz aller Geschichten und Konflikte – die gelöst werden - vermittelt. Das ist Familienberatung im weitesten Sinne. Kinder schreiben, einen Papi wie Martin Rombach hätte ich gerne. Ich bin sicher auch mit daran "schuld", dass es eine Menge Förster gibt, die keine Anstellung finden. Es war ja unglaublich, wie viele Leute in diesen Beruf wollten. Dummerweise haben Förster es jetzt durch Reformen an allen Ecken und Enden sehr viel schwerer. Viele Forstwirtschaftler stehen vor einem Leben ohne Anstellung. Oft wird versucht, den Förster Rombach um Hilfe zu bitten. Dann kommen schon mal Faxe an meine Heimatgemeinde (...) Zum Beispiel soll ein Bannwald bei Passau für ein großes Reparaturwerk von Mercedes gerodet werden. Da soll der Förster helfen.

 

Am ,,Forsthaus Falkenau" scheiden sich die Fernsehgeister: Die einen sind begeistert, die anderen tun es als „Küblacher-Forst-Kitsch" ab. Wie gehen Sie mit dieser Kritik um?

"Kritik interessiert mich nicht, zumindest nicht die, die ich als offizielle in den Zeitungen lese. Sie werden kaum Filme finden, die die Kritik und die Zuschauer gleichermaßen gut finden. Es ist ja doch ein ganz merkwürdiges Phänomen, dass die Zuschauer die meisten der Dinge, die im Fernsehen laufen und wirklich einheitlich gut kritisiert werden, ulkigerweise nicht sehen wollen. Es besteht eine große Diskrepanz zwischen dem Geschmack der Menschen, für die wir das Fernsehen machen, und denen, die es beurteilen. Wir machen das Fernsehen nicht für die Handvoll Kritiker."

 

Warum hat das Forsthaus außergewöhnlich viele junge Zuschauer?

Am Anfang war’s nicht so. Inzwischen gibt es die Erklärung, dass bereits die nächste Generation guckt. Ich höre das von vielen jungen Frauen, die mit dem "Forsthaus" groß geworden sind. Jetzt sind sie selbst Mütter und schauen mit ihren kleinen Kindern. Außerdem gibt es keine Einwände oder Bedenken gegen unsere Serie, wenn Kinder fernsehen dürfen. Noch ein Aspekt: Der Försters schießt nicht. Deshalb sind wir bei der Jägerschaft auch nicht allzu beliebt. Aber er tut es bewusst nicht, weil ich weiß, dass viele Kinder zuschauen und ich möchte diese Kinder als Förster Rombach nicht dadurch erschrecken, dass er die Tiere, die sie mögen, erschießt. Natürlich entspricht das nicht der Realität des Berufes. Aber in allem anderen, was den Förster und seine Arbeit angeht, wird auf die Realität akribisch geachtet. Wenn das nicht so wäre, hätte ich nicht das Forstehrendiplom der Fachhochschule Weihenstephan bekommen für "Besondere Verdienste um das Ansehen von Wald, Forstwirtschaft und Forststudium in der Öffentlichkeit."

 

 

Das Interview führte Margit Preiss.

 

 

Film: Videogrüße

 

 

 

 

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