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Foto: Ralf Wilschewski

Foto: Ralf Wilschewski

Interview

Interview mit Eva-Maria Reichert

 2011

 

 

 

 

Eine Frau im Wald und dazu noch im modischen grünen Waldarbeiteroutfit. Was anfangs nicht zu glauben ist, wird in Störzing Wahrheit – mit Eva Dacher durchbricht erstmals eine Frau die Männerdomäne und überzeugt mit Charme und Fachwissen. Auf eine Brotzeit traf sich Eva-Maria Reichert heute nicht mit ihren Kollegen, sondern stellte sich in der Drehpause dem 3F-Interview.

 

 

Eva, schön dass Du Deine Pause heute mit dem Forsthaus Falkenau Fanclub, verbringst.

Auf die Abwechslung und Eure Fragen habe ich mich schon gefreut. Schließlich sind wir alle froh, dass wir für unsere Arbeit der letzten zwei Jahre endlich ein Feedback bekommen.

 

Perfekt, dann erzähl einfach alles was in den neuen 28 Folgen passiert. Wir wollen natürlich alle Details...

... tut mir leid, damit kann ich Euch nicht dienen. Warum sollte ich auch. Viel Spannender wird’s doch für alle am Fernseher...

 

Okay, damit geben wir uns vorerst zufrieden, starten später jedoch einen weiteren Versuch. Versprochen! Apropos „Fernsehen“. Schaust Du Dir immer alle deine Rollen selbst an?

Ja klar. Wenn ich die Zeit habe, dann immer am Tag der Ausstrahlung. Ansonsten nehme ich die Sendungen auf. Ich will wissen, wie meine Rolle am Ende im Gesamten rüberkommt, wie authentisch ich war oder was ich hätte besser machen können. Da bin ich ganz kritisch mit mir, denn unterm Strich soll es mir ja helfen, besser zu werden.

 

Wann war für Dich klar, dass Du Schauspielerin werden willst?

Irgendwie hatte ich immer das Gefühl entsprechendes Talent zu besitzen. In meiner Jugend war ich aber viel zu schüchtern, auch nur einen einzigen Schritt in diese Richtung zu gehen. Selbst vor dem Schultheater kapitulierte ich. Nach dem Abitur habe ich mir gedacht „einfach mal versuchen“. Mehr als nicht genommen zu werden, konnte nicht passieren. Also sprach ich vor – hatte allerdings null Erfahrung oder Training. Aber trotzdem gab man mir eine Chance und ich begann 2003 meine Schauspielausbildung.

 

Dressurreiten und Springen hat auch viel mit Darstellung und Ausstrahlung zu

tun. Hat Dich dies in der Wahl des Schauspielberufes beeinflusst bzw. wie und wann entstand der Wunsch diesen Beruf zu erlernen?

Beeinflusst hat es mich in der Berufswahl nicht zwingend. Eher hat mich der Reitsport das Warten gelehrt und die Fähigkeit auf Knopfdruck zu 100% fit zu sein - für die alles entscheidenden fünf Minuten!!! Doch ganz ehrlich, Warten fällt mir heute noch immer nicht ganz leicht... ;-)

 

Was waren die intensivsten Eindrücke während deiner Ausbildung an der "Internationalen Schule für Schauspiel und Acting" in München?

Wenn ich daran denke, was ich direkt nach der Ausbildung gemacht habe, birgt das schon eine gewisse Komik. Die Dozenten legten verständlicherweise großen Wert darauf, den starken bayerischen Einschlag in meiner Sprache zu eliminieren. Ich habe dafür sehr gekämpft und wofür das alles? Um direkt nach meinem Abschluss  im Komödienstadl eine Rolle im tiefsten bayerischen Dialekt zu spielen. Heute sage ich aber mit Stolz: ich bin zweisprachig – bayrisch und hochdeutsch. :o)

 

Dialekt ist nur menschlich und zeigt deine Wurzeln. Selbst wir sind mehrsprachig aufgewachsen...

... und am Ende verstehen wir uns alle, oder?

 

Genau.

 

Bereits während des Studiums hast Du erste Rollen an kleineren Theatern in München gespielt und danach direkt beim Komödienstadl. Wie bist Du zu diesem Engagement gekommen und was macht noch heute den Reiz aus Theater mit Dialekt in verschiedenen „Zeitepochen“ zu spielen?

Komödienstadl verbinde ich mit meiner Kindheit. Ähnlich wie das Forsthaus. Das hat sich die ganze Familie vorm Fernseher angeschaut. Der Zufall hat mich dahin geführt und ich habe alle meine Rollen dort geliebt. Das Gefühl, mit den Kostümen und der Rolle in die Zeit der Oma oder der Mutter abzutauchen – einfach herrlich. Außerdem kannst du dort mit vielen tollen Kollegen zusammenspielen, sehr viel lernen und dich im Umgang mit Kamera und Publikum entwickeln. Unbeschreiblich, wenn du direkt das Feedback der Zuschauer bekommst und wirklich fordernd, dich dabei immer auf deine Kameraposition zu konzentrieren.

 

Viele der nachfolgenden Produktionen wurden für den Bayerischen Rundfunk produziert. Zeichen von Heimatverbundenheit oder was macht für Dich die Lust an Rollen aus, die im Dialekt angesiedelt sind?

Ich bin eine treue Seele. Der Bayerische Rundfunk gab mir als erstes die Chance, größere Rollen zu spielen. Einmal geschenktes Vertrauen vergesse ich nicht!

 

Wie schafft man das „Hopping“ zwischen verschiedenen Rollen und somit auch zwischen unterschiedlichen Charakteren?

Eine Patentlösung hierfür kenne ich nicht. Du musst wissen, wer du wirklich bist und nicht dein Leben unter dem Einfluss irgendeiner Rolle leben. Das gilt ja genauso für Nicht-Schauspieler!!!  Nach Drehschluss schminkt man sich ab und lässt die Rolle hinter sich. Und dann sollte man im Spiegel immer sich selbst und nie die Person sehen, die man gerade gespielt hat.

 

Wie entscheidest Du dich für eine Rolle? Welche Kriterien liegen bei der Auswahl mit zugrunde?

Mir muss die Rolle gefallen und ich muss die Möglichkeit bekommen, Menschen zu unterhalten. Mir reicht die Tagesschau, um genug Leid, Übel und Verunsicherung zu sehen. Da will ich mit meinen Rollen die Menschen ablenken vom Alltag. Darin sehe ich auch die Daseinsberechtigung von Unterhaltungsserien und dem Forsthaus im Speziellen. Was nicht heißen soll, dass ich eine Krimirolle ablehnen würde. Es kommt darauf an, was ich aus einer Rolle machen kann und wie sie mich fordert

 

Ist man als Schauspielerin nur ausführend tätig oder können bei Vorbesprechungen der Szene / Bücher die eigenen Vorstellungen und Wünsche mit einbezogen werden?

Die Rolle als solches steht bereits fest. Diese wurde in den Köpfen der Autoren geboren und ich darf diese mit Leben füllen. Natürlich besitzen wir künstlerische Freiheiten, die im Rahmen der Möglichkeiten umgesetzt werden. Die Ideen gehen wir bei der Vorbesprechung einer Szene gemeinsam mit dem Regisseur durch. Wichtig ist mir dabei, dass meine Rolle nie eindimensional wird oder sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, als vorgesehen.

 

Man sagt ja immer, die beste Rolle kommt noch, daher stellen wir unsere Frage etwas anders: Welche deiner bisherigen Rollen ist Dir am intensivsten in Erinnerung geblieben und welche wäre eine Traumrolle?

Heute bin ich noch zu jung dafür, aber Maria Stuart von Schiller will ich irgendwann einmal spielen. Der Stoff, die Zeit und die Frau begeistern mich. Den Text kann ich heute schon auswendig... Doch ist nicht die Rolle, die man gerade spielt die wichtigste und somit auch eine Art Traumrolle?

 

Irgendwie schon. Ja, da stimmen wir Dir zu. Wer ist dein Vorbild und warum?

Ich bewundere Menschen, die sich selbstlos für andere einsetzen. Ärzte ohne Grenzen wäre ein Beispiel. Doch kann das auch eine ganz normale Person des Alltags sein, die Dinge tut, die bewundernswert und vorbildlich sind. Zum Beispiel eine ehrenamtliche Tätigkeit.

 

Und nun zum Forsthaus. Wie wurde aus Eva-Maria Reichert „Eva Dacher“?

Diese Frage könnte euch wohl am besten unsere Kostüm- und Maskenabteilung beantworten.  Sie geben der Rolle wichtige Eigenschaften. Um die Rolle glaubhaft zu machen, haben wir beispielsweise fast komplett auf Schminke und Schmuck verzichtet. Das ist die Basis, auf der ich dann meine Darstellung aufbaue. Wahrscheinlich wollt ihr aber auch wissen, wie ich zu dieser Rolle gekommen bin. Ich wurde direkt besetzt und bekam kurz vor Drehbeginn 2010 die Zusage mit dabei zu sein. Ein echter Hauptgewinn, was ich damals und heute von ganzem Herzen sage.

 

Was reizt Dich an der Rolle der Waldarbeiterin bzw. Försterin? Welche Hintergedanken verfolgte die Produktion damit, eine weibliche Person in diese Männerdomäne eindringen zu lassen?

Mich reizte die Rolle der Eva Dacher von Anfang an. Sie hat das Herz am rechten Fleck, ist bodenständig, loyal und ein echter Teamplayer. Eva kämpft um Akzeptanz und muss sich mit beruflichen Rückschlägen auseinandersetzen. Erst viel später verrät sie ihren männlichen Kollegen, dass sie studierte Forstwirtin ist – überqualifiziert für den Job, den sie aktuell macht. Sie liebt aber ihre Arbeit und hofft irgendwann über die Praxis eine Chance als Försterin zu bekommen. Mit einer Frau im Wald signalisierst du vielen Mädels da draußen, dass sie für ihren Traumberuf kämpfen müssen. Wenn sie es wirklich wollen, dann schaffen sie das auch.

 

Inwiefern hast Du Ähnlichkeit bzw. unterscheidest Dich von dem Charakter, der Eva Dacher?

Ich liebe „meine Eva Dacher“. Wir sind uns in Vielem ähnlich und dann auch wieder total unterschiedlich. Eva strahlt eine Ruhe aus, für die ich sie bewundere. Uns verbindet die Bodenständigkeit und unser Teamgeist.

 

Wie hast Du dich auf die Rolle vorbereitet?

Ich habe trainiert und noch mehr Sport gemacht. Schließlich sollen mir die Zuschauer die Rolle abnehmen. Da ist es nicht von Vorteil als spindeldürre Dame durch den Wald zu stolzieren. Wobei ich es nach Drehschluss schon genieße die Arbeitsschuhe gegen eleganteres Schuhwerk zu tauschen. Vor Drehbeginn hatten wir eine professionelle Einweisung. Das bedeutet Traktor fahren, Motorsäge bedienen usw.… Ansonsten lernen wir am Set ständig weitere Aufgaben eines Waldarbeiters. Hierzu stellt uns die Produktion einen fachlichen Berater zur Seite, der uns bei der Bedienung von Maschinen hilft und wertvolle Tipps für die Arbeit in und an der Natur gibt.

 

Mit Markus Ertelt steht Dir ein ebenso junger, wie bekannter Schauspieler zur Seite, der in seiner Rolle mit Ihnen um Anerkennung und Karriere buhlt. Wie war das Zusammenspiel mit ihm und wie stark ist die Präsenz des Privatlebens ihrer Rollen beim Forsthaus oder reduziert sich dies, wie in den vorherigen Staffeln, auf Wirtshausbesuche?

Sehr gut. Wir verstehen uns blendend. Wenn man mit seinen Kollegen lachen und danach konzentriert arbeiten kann, dann ist das einfach die ideale Kombination.. Mit Markus, Hans und allen anderen funktioniert das perfekt. Euch interessiert das Privatleben von Eva Dacher? Seid euch sicher – sie hat eins. Wir sind in der glücklichen Situation neue Rollen ins Forsthaus-Gebilde einzubringen. Da muss man zwangsläufig mehr über die Personen erzählen, damit sie verstanden werden. Daraus entstehen wirklich gute Geschichten. Aber auch in Evas beruflichem Leben gibt es spannende Entwicklungen: Als Stefan Leitner die Störzinger Bildfläche betritt, beginnen die Konflikte im Waldarbeiter-Team. Als nicht besonders hilfreich stellt sich dabei ihre Schwärmerei für ihren neuen Chef heraus...

 

Jetzt wird’s spannend. Erzähl ruhig weiter.

Das hättet ihr wohl gerne, aber ich muss Euch enttäuschen. Einschalten und Zuschauen gilt!

 

Okay. Verrätst Du uns wie die Zusammenarbeit mit Hardy Krüger jr. und allen anderen Schauspielern und Schauspielerinnen war? Wie wurden Sie als „Neue“ aufgenommen?

Auch wenn ich mich wiederhole – es war und ist toll. Als „Neue“ habe ich mich nie gefüllt. Was auch daran lag, dass ich auf viele bekannte Kollegen getroffen bin, wie Hans Stadlbauer und Marianne Rappenglück. Das Gefühl „kritisch beäugt zu werden“, gab’s nie. Hardy vermittelte mir sofort das Gefühl, zum Team dazu zu gehören. Was auch auf alle anderen Kollegen vor uns hinter der Kamera zutrifft!!!

 

Kannst Du dich an eine witzige Begebenheit während der Dreharbeiten von "Forsthaus Falkenau" erinnern?

An kuriose Szenen erinnere ich mich spontan nicht. Auch hatten wir keine „gravierenden Versprecher“. Da wir viel draußen drehen, kann uns lediglich das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Gerade in diesem Jahr ist das oftmals eine Lotterie. Im ersten Moment denke ich an eine spannende Szene, die bereits in der 2. Folge zu sehen ist. Gisa und ich brachten einen Hauch von Baywatch an den See und retteten eine Person aus dem Wasser. Zum Glück war unser Sprung ins Wasser gleich beim ersten Versuch im Kasten. Doch mussten wir den ganzen Tag hin und her schwimmen. An diesem Abend war ich einfach nur fertig! Das Ergebnis mit Unterwasserkamera belohnte uns aber für alle Strapazen.

 

Du bist zu einem spannenden Moment in die Serie eingestiegen, da Schauplätze und viele Charaktere vertauscht wurden. Bei Fans wird dies sehr kritisch betrachtet. Was sagest Du den Zuschauern, der früheren FF-Staffeln auf die Frage „Was macht das neue Forsthaus aus und warum soll ich schauen?“

"Forsthaus Falkenau" ist und bleibt eine tolle Familienserie. Mit ihr verbinden viele Kindheitserinnerungen, ich gehöre auch dazu. Neben allen Krimiserien ist sie einer der wenigen Lichtblicke, die die alte Kunst einer Familienserie pflegen. Aus meiner Sicht hat sich das Forsthaus weiterentwickelt. Das Kapitel Küblach ist geschlossen, doch werden die Ideen aus dieser Zeit immer die Basis für die neuen Geschichten sein. Was in den ersten Staffeln geklappt hat, funktioniert heute ebenso. Wenn wir ganz ehrlich sind. Wie viele Menschen aus unserem Freundeskreis kennen wir, die irgendwo neu anfangen. Neue Menschen treten in deren Leben, alte Freunde bleiben, kommen vorbei oder leben in der Erinnerung weiter. Beim Forsthaus ist das genauso. Unterm Strich gilt – „Forsthaus Falkenau“ ist die moderne Familienserie, bei der noch immer die ganze Familie zuschauen kann.

 

Wie erklärst Du Dir den bisherigen großen Erfolg der Serie?

Die Geschichten, die Natur, die Schauspieler, die Konstanz was den Sendeplatz angeht und die Aktualität der Geschichten, die erzählt werden. Man kann sich in den Figuren wiederfinden und erkennt Parallelen zum eigenen Leben. Das ist – meiner Meinung nach - das Geheimnis der Serie.

 

Wie findest Du die Idee eines Fanclubs?

Ich habe erst durch Euch erfahren, dass wir beim Forsthaus auch einen solchen haben. Die Idee und die Umsetzung finde ich großartig. Fans sind wahnsinnig wichtig und die beste Motivation überhaupt! Das gilt nicht nur im Sport, sondern beim Fernsehen ebenso.

 

Was wünschst Du dir für die Freitagabende ab dem 07. Oktober 2011?

Das sind die Momente auf die wir in den letzten Jahren hingearbeitet haben. Ich freu mich auf viele wohlwollende Zuschauer, die sich gerne von uns unterhalten lassen und dem NEUEN FORSTHAUS FALKENAU eine Chance geben

 

 

Eva, herzlichen Dank für deine Zeit und das tolle Gespräch. Wir drücken Dir und allen anderen Kollegen ganz fest die Daumen. Wir sehen uns, immer freitags ab 19:25 Uhr.....

 

 

Das Interview führte der 3F-Fanclub.

 

 

 

 

 

 

 

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