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   26.01.2007

   Text und Fotos: NABU und

   3F-Fanclub

 

 

Flora und Fauna: Weißstorch

Der Weißstorch

Klappern gehört für ihn zum Handwerk

 

Im Volksglauben spielt der Weißstorch die Rolle des Babybringers oder des Stifters ehelichen Friedens. Adebar, wie er auch im Volksmund genannt wird, hat sich wie kein anderer Vogel dem Menschen angeschlossen.

 

 

 

 

Bereits zweimal wurde der Weißstorch vom NABU zum Vogel des Jahres gewählt: 1994 und 1994 - alle anderen Jahresvögel standen nur einmal im Mittelpunkt der Vogelschützer. Jedes Jahr ernennt der NABU eine andere Vogelart - um auf Lebensräume und Artenschutz aufmerksam zu machen.

 

 

Weißstorchpaar auf dem Horst

Foto: NABU, Steffen Ziebolsky

 

 

Störche werden etwa 80 cm groß, wiegen bis 3 kg und sind mit 2 m Spannweite wahre Riesenvögel. Unverkennbar ist der weiße Körper, dessen Schwingen schwarz gefärbt sind. Besonders auffällig sind die langen, roten Beine und der knallrote Schnabel, der sich hervorragend dazu eignet, Insekten, Mäuse und Frösche zu sammeln. Berühmt ist das Klappern der Störche, das dazu dient, das Nest zu verteidigen und den Zusammenhalt des Paares zu festigen. Sie führen nur eine Saisonehe und trennen sich nach der Brutzeit wieder. Wenn die Tiere im März und April aus ihren Überwinterungsgebieten in Afrika zurückkehren, suchen sie immer wieder ihr angestammtes Nest auf. Deshalb finden sich auch häufig wieder die gleichen Partner zusammen.

 

Weißstorch

Foto: NABU, Steffen Ziebolsky

 

 

 

Kurz nach der Ankunft aus Afrika paaren sich die Störche, reparieren ihr Nest und legen zwei bis sechs Eier. Nach der Ablage des zweiten Eies beginnen sie zu brüten. Wenn die Küken nach rund 30 Tagen schlüpfen, bleibt immer ein Elternteil am Nest, um die Jungen vor Hitze, Regen und Kälte zu schützen. Der Partner fliegt in den ersten Wochen auf nahe gelegene Wiesen und Weiden, um vor allem Regenwürmer und kleine Insekten für die Jungvögel zu suchen. Sind die Jungtiere größer geworden, wird die Nahrungssuche anstrengend für die Eltern, denn die Kleinen fressen täglich bis zu 1400 g Frösche, Mäuse und andere Tiere.

 

Nach der 7. Lebenswoche kann man die Jungstörche an ihren schwarzen Schnäbeln noch gut von den Eltern unterscheiden. Erst mit dem Flüggewerden im Alter von etwa 9 Wochen werden die Schnäbel langsam rot. Anfang Juli sieht man die Jungen auf den Nestern stehen und ihre Flugübungen machen. Bald schon folgen sie ihren Eltern auf der Suche nach Beute in die umliegenden Felder, bis sie sich selbst versorgen können. Im August, zwei Wochen vor den Altstörchen, fliegen die Jungvögel in Richtung Afrika, wo sie die ersten zwei bis drei Jahre leben. Erst wenn sie geschlechtsreif sind, kehren sie in die Brutgebiete zurück.

 

Wissenswertes

Störche gehören zu den Schreitvögeln, die mit 19 Arten überall auf der Welt verbreitet sind. In Europa lebt neben dem Weißstorch noch der seltenere Schwarzstorch. Das Brutareal des Weißstorchs weist im westlichen Mitteleuropa inzwischen große Lücken auf, während man in Osteuropa und der iberischen Halbinsel noch ein geschlossenes Verbreitungsgebiet findet. In Deutschland hebt sich die Elbtalaue als das Verbreitungszentrum des Weißstorchs hervor. Bundesweit brüteten 1999 insgesamt 4284 Paare.

 

Der Weißstorch ist in der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands als vom Aussterben bedrohte Art verzeichnet. Die Hauptursache für den Bestandsrückgang ist der Lebensraumverlust. Der Weißstorch besiedelt offene und halboffene Landschaften, die man in Mitteleuropa in den Flußauen und Niederungen mit feuchten Wiesen und Weiden findet. Durch Entwässerung der Auen und Intensivierung der Landwirtschaft gehen die Nahrungsgründe des Storchs verloren. Dies führt zu einem verringerten Bruterfolg. Um den Bestand langfristig stabil zu halten, müssen aber durchschnittlich wenigstens zwei Jungstörche pro Elternpaar im Jahr flügge werden. Diese Zahlen werden in den westlichen Teilen Deutschlands immer noch unterschritten. In den naturnahen Auen der östlichen Bundesländern ist der Bruterfolg hingegen höher. Seit Anfang der neunziger Jahre hat sich der Bestand erholt: Brüteten 1988 noch etwa 2900 Paare, so sind es heute etwa 4300 Paare. Da jedoch der Weißstorch in weiten Teilen Deutschlands noch immer keinen ausreichenden Bruterfolg hat, ist der Storch nach wie vor als gefährdet anzusehen.

 

Fliegender Weißstorch

Foto: NABU, Steffen Ziebolsky

 

 

 

Als Segelflieger sind die Störche auf ihrem Flug in ihr afrikanisches Winterquartier auf warme Aufwinde angewiesen, da sie auf diese Weise weniger Energie als für den kräftezehrenden Flügelschlag benötigen. Im August kreisen die Vögel in die Höhe, um dann streckenweise im Gleitflug in den Süden zu wandern. Man hat festgestellt, dass die Störche auf zwei verschiedenen Wegen versuchen, das offene Wasser des Mittelmeeres, über dem keine Aufwinde entstehen, zu umgehen: Sie nutzen die Meerengen Bosporus im Osten und Gibraltar im Westen. Deshalb werden Störche in Ost- und Westzieher unterschieden. Die Westzieher erreichen die Savannen zwischen dem Senegal und Kamerun. Die Ostzieher fliegen im östlichen Teil Afrikas bis ins 10.000 km entfernte Südafrika. Eine imaginäre Trennlinie, die Zugscheide, verläuft von Holland über den Harz zu den Alpen. Die meisten Störche aus Deutschland gehören zu den Ostziehern.

 

Während und nach dem anstrengenden Flug in die Überwinterungsgebiete drohen den Tieren viele Gefahren. Neben der Bejagung durch Einheimische stellen vor allem die in der Landwirtschaft ausgebrachten Pestizide, Dürreperioden und die Ausbreitung der Wüsten eine große Gefahr für die Störche dar.

 

 

Die Storchseiten des NABU
Der Weißstorch ist der Wappenvogel des NABU und genießt deshalb dessen besondere Aufmerksamkeit. Nähere Infos finden Sie hier..

 

 

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